Spitzenspiel light
Wenn der Erste gegen den Zweiten in der Tabelle spielt, dann ist das immer etwas ganz Besonderes. Mit großer Spannung wurde daher das Spiel der 4. Herren als Tabellenführer gegen den Hannoverschen TTC III als Zweitplatzierten erwartet.
Die Bemeroder sahen durch das Fehlen von Erdmann, Kahlmeyer und Meyer schon ihre erste Niederlage im Anmarsch. Da am gleichen Abend auch die 5. Herren ein wichtiges Pokalspiel hatte, musste sich Mannschaftsführer Wagner aus der 6. bzw. 7 Herren um Ersatz bemühen. Die 4. Herren trat also deutlich geschwächt zum Spiel an.
Die Überraschung war groß, als der Herausforderer HTTC III mit nur fünf Spielern aufschlug, wobei das komplette obere Paarkreuz fehlte. Damit stiegen die Chancen der Bemeroder plötzlich wieder und man war entschlossen, das Beste draus zu machen.
So wurden denn auch die Doppel klar mit 3:1 und 3:0 gewonnen - das dritte Doppel wurde kampflos gewonnen. Im Anschluß ist Klaus Bercht von der sehr sicher agierenden Rosi Preininger mit 0:3 gnadenlos an die Wand gespielt worden. Jungstar Alexander Jagaciak leistete gegen Karl-Heinz Kränzel erbitterten Widerstand; musste sich jedoch auch der gut 70jährigen TT-Erfahrung und seinem Anti-Belag im 5. Satz mit 6:11 geschlagen geben. Cheftrainer Andreas Brümmer sprach von einer Lehrstunde für Jagaciak: "Er muss halt erst noch seine Erfahrung mit Abwehrspielern machen."
Als besonderes Highlight des Abends kann das Spiel Brauner gegen Ninebuck (in der deutschen Aussprache) gesehen werden. Nachdem sich Brauner beim 1:0 im ersten Satz den rechten Fuß umgeknickt hatte, konnte er sich fast das komplette Spiel nur eher vorsichtig bewegen; für einen Spieler mit Abwehrambitionen nicht gerade ein Vorteil. So blieb es denn auch bis zum Ende spannend; bis zum erlösenden 11:6 im 5. Satz.
Alle weiteren Einzel gingen klar mit 3:0 oder 3:1 an die Bemeroder. Allerdings waren dieses mal bemerkenswert viele enge Sätze dabei, die nur mit 2 oder 3 Punkten Abstand gewonnen wurden. Es hätte also durchaus auch deutlich enger werden können.
Am Ende stand es 9:2 für die bemeroder Hartkunstoff-Experten. Im Anbetracht der massiven Schwächung beider Mannschaften geht das Match als "Spitzenspiel light" in die Geschichte des TT-Sports ein. In der Rückserie wird der Hannoversche TTC III in eigener Spielstätte mit Sicherheit in einer besseren Formation auflaufen. Dann wird´s wohl eine wesentlich engere Angelegenheit.