Ein echtes Spitzenspiel
Spitzenspiele sind selten so spannend wie ihr Name vermuten lassen würde. Anders verlief es gestern am 21.01.2014 beim Spiel der 4. Herren gegen den SV Ahlem II. In der Hinrunde hatte die Mannschaft chancenlos mit 2:9 verloren. Und auch sonst haben die Ahlemer in der bisherigen Saison nicht viel anbrennen lassen. Sicherlich haben sich die Bemeroder durch die Neuverpflichtung von Detlef Brauner im Schnitt verbessert, aber ob das reichen wird, um Ahlem das Tischtennisleben schwer zu machen, wurde von allen Experten deutlich verneint.
An dem Abend der Begegnung ging es etwas holperig los, als zwei Stammspieler, die hier nicht näher genannt werden wollen, erst ca. 40 Min. nach Spielbeginn in der Halle auftauchten. So musste Mannschaftsführer Wagner für das Doppel noch Raif Shabani verpflichten, damit überhaupt sinnvoll gestartet werden konnte. Ferner wurden die Doppel eins und zwei optimiert, sodass Brauner / Meyer Doppel 1, Streurs / Contius Doppel 2 und Wagner / Shabani Doppel 3 stellten.
Die Umstellung zeigte Wirkung, als Doppel 2 mit Streurs / Contius sensationell das Spitzendoppel des Spitzenreiters Ahlem knapp im fünften Satz mit 16:14 vom Tisch schicken konnte. Es stand also 1:2 nach Doppeln.
Im oberen Paarkreuz wurde dann ausgeglichen gespielt; Brauner gewann 3:0 und Meyer verlor 1:3. Im mittleren Paakreuz lief es dann etwas runder, nachdem Streurs und Wagner ihre Spiele durchbrachten. Besonders Wagner hatte mit dem sehr sicher auftretenen Thomas Lampe viel Mühe, konnte sich dann aber in einem dramatischen fünften Satz knapp mit 11:9 durchsetzen.
Kaum weniger dramatisch ging es dann bei Contius gegen Bornemann zu, ebenfalls in fünf Sätzen und ebenfalls mit dem besseren Ende für den Bemeroder Kampfschupfer. Etwas mehr Mühe und Pech hatte da Henner Sauer, der knapp in 1:3 Sätzen verlor. Zu dem Zeitpunkt führte Bemerode mit 5:4 und alle anwesenden Experten staunten Bauklötze. Sollte an dem Abend gar eine Sensation drin sein?
Leider ging es so nicht weiter. Brauner vergab eine 2:0 Führung gegen Harald von Lübke. Selbst Punktegarant Wagner vergeigte sein Spiel gegen Hillebrand konzentrationsbedingt, das er im Hinspiel gewinnen konnte. Besonders dramatisch ging es bei Streurs gegen Lampe zu: Alle Sätze gingen in die Verlängerung. Und zwei Mal verlor Streurs ganz knapp mit 15:17 (55:59 Bälle). So gingen dann fünf Spiele in Folge weg, sodass es plötzlich nach 5:3 jetzt 5:8 stand und damit der erste Punkt für die Tabelle definitiv vom Tisch war.
Das untere Paarkreuz sollte dann helfen, eine gewisse Restchance zu erhalten. Dies gelang dank der kämpferischen Leistung von Contius gegen Meyer-Brenken; auch wieder so ein Spiel, das im fünften Satz knapp mit 11:9 an Bemerode ging. Als dann auch noch Sauer gegen Bornemann einen 3:1 - Punkt holte, ging es beim 7:8 um´s Unentschieden.
Das neu zusammen gestellte Doppel Brauner / Meyer zeigte großen Kampfgeist, konnte aber ein 9:11 im fünften Satz nicht verhindern. Damit stand das amtliche Endergebnis fest: 7:9 gegen den Spitzenreiter bei 636:657 gespielten Bällen. In der Summe waren das 1.293 Bälle, was auch das späte Spielende 23:40 Uhr erklärte.
Mannschaftsführer Wagner kommentierte das Spiel mit "Das macht Tischtennis aus, dass auch der Kleine den Großen mächtig ärgern kann."
Die sieben Hartkunststoffball-Jongleure aus Bemerode haben gespürt, dass etwas drin war gegen die Überflieger aus Ahlem. Am Ende fehlte dann doch hier und da das passende Quentchen Glück. Das Ergebnis zeigt aber auch, dass sich die 4. Herren bei der aktuellen Aufstellung nicht zu verstecken braucht und durchaus einen berechtigten Anspruch auf einen Aufstiegsplatz anmelden kann.